Laborarbeiten an der Zugprüfmaschine

Überblick

Studienaufbau
Studienaufbau
Studienverlauf
Studienverlauf

Der Bachelorstudiengang Kunststoff- und Elastomertechnik (KuE) an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt umfasst 7 Studiensemester

(6 theoretische und 1 praktisches).

Der erste Studienabschnitt, das sog. Grundstudium, besteht aus zwei theoretischen Semestern. In dieser Phase werden dem Studierenden die mathematisch-naturwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Grundkenntnisse vermittelt und somit die Grundlage für eine vertiefende Ingenieurausbildung gelegt. Er hat dabei zuvor im Rahmen eines Vorpraktikums außerdem erste praktische Erfahrungen in der betrieblichen Arbeitswelt sammeln können.

Das weitere Studium besteht aus vier theoretischen und einem Praxissemester. Hier werden dem Studierenden zum Großteil kunststoff- und elastomerspezifische Vorlesungsfächer angeboten. Zur Vertiefung der Vorlesungsinhalte und Übungen stehen für wichtige Fachgebiete zahlreiche Labore  zur Verfügung, in denen der Student die Gelegenheit hat, praktische Versuche selbständig durchzuführen. Jeder Student muss eine Vielzahl solcher vorlesungsbegleitenden Pflichtpraktika absolvieren. Dies stellt sicher, dass das theoretisch Erlernte durch praktische Erfahrung unterfüttert wird. Das praktische Studiensemester (als 5. Studiensemester) ist in einem Industriebetrieb abzuleisten. Es dient dazu, den Studenten an das ingenieurmäßige Arbeiten in einem Unternehmen der Kunststoff- oder Elastomerindustrie heranzuführen. Anschließend folgen zwei weitere Theoriesemester. Zum Abschluss des Studiums fertigt der Studierende eine Bachelorarbeit an, die seine Befähigung zu selbständigem, ingenieurmäßigem Arbeiten nachweisen soll.

Durch das "allgemein-ingenieurwissenschaftliche" Fächerspektrum (wie z. B. Mess-, Steuer- und Regeltechnik, Konstruktion und Maschinenelemente, Ingenieurinformatik usw.) erhält der Student eine solide Ingenieurausbildung, die ihn befähigt auch mit Ingenieuren anderer Fachrichtungen auf Augenhöhe zu kommunizieren und sich in kurzer Zeit in Randgebiete seines eigentlichen Tätigkeitsfeldes einzuarbeiten. Durch "ingenieurfremde" Fächer (z. B. Englisch für Ingenieure und Betriebswirtschaftslehre), die ebenfalls fest im Studienplan verankert sind, ist der Kunststofftechniker auch hinsichtlich der Kommunikation für internationale Aufgaben gewappnet und kann betriebswirtschaftliche Kenntnisse einsetzen.

Darüber hinaus sind jedoch bestimmte Studieninhalte besonders hervorzuheben, da sie zu den Kerndisziplinen des Kunststoffingenieurs gehören und im Studiengang KuE deshalb von zentraler Bedeutung sind:

So liegt ein Schwerpunkt der Ausbildung auf der Werkstoffkunde und –prüfung sowie dem chemischen Aufbau von Kunststoffen und Elastomeren. Struktur und Eigenschaften von Polymeren sowie deren physikalische, chemische und mechanische Prüfung werden gründlich und umfassend behandelt.

Eine weitere wichtige Kerndisziplin stellt die Verarbeitung von Kunststoffen und Elastomeren, deren Einfluss auf die Produktqualität und deren Bauteil- und Werkzeugkonstruktion dar. Die verschiedenen Verarbeitungsmethoden werden ausführlich behandelt; ein Spritzgießwerkzeug ist unter Zuhilfenahme moderner EDV-Programme (3D-CAD, Moldflow) auszulegen und zu konstruieren.

Die Oberflächenveredelung von Kunststoffen, insbesondere mit vakuum- und plasmagestützten Verfahren, spielt in der industriellen Kunststoffverarbeitung eine immer wichtigere Rolle, weil damit sehr hochwertige Bauteile preisgünstig herstellbar sind. Vorlesungen und Praktika auf diesem Gebiet sind deshalb im Lehrbetrieb standardmäßig implementiert.

Auch die Berechnung und Konstruktion von bzw. mit faserverstärkten Kunststoffen muss als Kernkompetenz unseres Studiengangs genannt werden. Die Kenntnisse spezieller Eigenschaften und Merkmale von Faserverbundkonstruktionen sind als besonders wichtig anzusehen, da sich solche hochbelastbaren und extrem leichten Baustrukturen immer mehr Raum in der Techniklandschaft erobern.Durch anwendungsbezogene Lehre erhält der Student eine auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden beruhende Ausbildung, die den Absolventen zu einer selbständigen und qualifizierten Berufstätigkeit als Ingenieur für Kunststoff- und Elastomertechnik befähigt. Dabei wird insbesondere auf den Praxisbezug der Lehrinhalte und auf ein ausgewogenes Verhältnis von Theorie und Praxis Wert gelegt. Aufgrund seiner umfassenden und weit gefächerten Ausbildung ist er in der Lage, seinen beruflichen Werdegang in den unterschiedlichsten Bereichen wie der Anwendung, Vertrieb, Projektmanagement, Verarbeitung, Konstruktion, Entwicklung und Prüfung von Kunststoffen, Kunststoffverbundsystemen und Elastomeren zu beginnen. Durch den engen Kontakt mit Industrie und Wirtschaftsunternehmen ist zudem sicher gestellt, dass Studium und Lehrinhalte hinsichtlich Ausbildungs- und Qualifikationsprofil mit den Anforderungen des Marktes übereinstimmen. Dies macht den Studiengang für die Studenten besonders attraktiv und interessant. Die Industrie erhält also den nach ihren Anforderungen und Wünschen optimal ausgebildeten Kunststofftechnikingenieur. Die große Nachfrage nach Ingenieuren der KuE-Technik und die positiven Rückmeldungen von Seiten der Industrie zum bisherigen Diplomstudiengang, der die Basis für das vorliegende Bachelorkonzept darstellt, können als Bestätigung für ein erfolgreich umgesetztes Ausbildungssystem angesehen werden.